Blog Sommer 2016

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Sommer in der alten Heimat

Mein Sommer findet diesmal überwiegend in Schleswig-Holstein statt. Auftakt war wie in jeder letzten vollen Juniwoche die Kieler Woche in der alten Heimat. Diesmal ungewöhnlich sonnig, gar nicht das schon fast traditionelle Schietwetter. Sogar ein kleiner Segeltörn mit dem alten Musiker-Kollegen und Facebook-Buddy Harry Ketzschmar bei sanfter Brise war dabei (siehe Foto).

Jubiläum I: 30 Jahre Tiffany.

„It’s just a jump to the left…“ – I did the Time Warp again

Höhepunkt der Kieler Woche war für mich definitiv das Jubiläumskonzert „meiner“ Band Tiffany. Am 26. Juni 1986 waren wir erstmals im Musikzelt des Kulturamtes (seinerzeit noch gesponsored von Radio Schleswig-Holstein und allseits bekannt als R.SH-Musikzelt) in der „großen Besetzung“ aufgetreten. Zum Jubiläum kamen zu der aktuellen Besetzung noch eine Reihe Ehemaliger dazu. Und sogar ich selbst war doch tatsächlich wieder in der Lage, bei einigen Songs etwas Akustikgitarre und hier und da eine zweite Stimme beizutragen! Das sehe ich als ersten Erfolg von Musik- und Stimmtherapie an.

Drei Monate Vorbereitung an Gitarre und Gesang, und dann leider gepatzt.

In Vorbereitung diese Auftrittes hatte ich drei Monate lang geübt und meine Stimme sowie den Gitarrenpart eines Revival-Stückes aus den 1990er Jahren vorbereitet. Mein persönliches Highlight: Das Heraushören der Harmonien bereitete mir keinerlei Schwierigkeiten; vor dem Hintergrund des subjektiv weitgehenden Verlustes meiner Musikalität infolge meiner Hirnverletzungen hatte ich befürchtet, diese Fähigkeit verloren zu haben…

Allerdings: Kurz bevor „mein Lied“dran war, musste ich zur Toilette und habe mich backstage mit Nina, der Frau von Keyboarder Jan, verquatscht. Als mitten in unserem Gespräch von der Bühne her das Intro des Songs erklang, bin ich schnell wieder zurück gelaufen, konnte aber lediglich noch zwei oder drei Refrains mitsingen, die Gitarre blieb im Stativ stehen. Keine Coolness, eher zu viel Aufregung führten zu diesem Missgeschick, dass mich selbst mehr störte als alle anderen Beteiligten. Das Jubiläums-Set bestand aus einer Art „Best-of“-Zusammenstellung aus 30 Jahren, darunter auch Joshua Kadisons „Jessie“, eine Ballade vom „Mann für’s Gefühl“ Max Berghaus, die ich tatsächlich noch aus dem Gedächtnis mitspielen konnte. Auch für ein Solo war ich eigentlich eingeplant: Den Part des Riff Raff beim „Time Warp“ aus der Rocky Horror Picture Show. Für Leadgesang reicht meine Stimme allerdings (noch) nicht ganz wieder aus, und so war ich dankbar, dass Frank spontan für mich einsprang….

Jubiläum II: 30 Jahre Radio Schleswig-Holstein

Am 1. Juli 1986 startete mit R.SH der erste landesweite Privatsender Deutschlands seinen Sendebetrieb. Ich selbst war anfangs zunächst als begeisterter Hörer dabei, hatte aber drei Monate später dort meinen ersten Job am Hörertelefon und in der Verkehrsredaktion. Es folgten Praktikum und zehn Jahre freie Mitarbeit als Reporter, Nachrichten- und Musikredakteur, beides war die Grundlage für 25 Jahre beruflicher Laufbahn vom RSH-Musikchef bis zu Aufgaben als Programmdirektor und Geschäftsführer bei Beteiligungsunternehmen.

Am 3. Juli 2016 trafen sich fast 90 Kollegen und Kolleginnen aus der Gründungszeit wieder im Forsthaus Wittland – Das zweite tränenreiche und gefühlsschwangere Jubiläum innerhalb von zwei Wochen.

Ernüchtert zurück in Berlin

Nach zwei Wochen Hochstimmung und Feiern von Rekonvaleszenzerfolgen wartete in Berlin Ernüchterung auf mich: Die Bewerbung an der Universität der Künste, von der ich im letzten Eintrag berichtete, ist leider abgelehnt worden. Dann eben etwas anderes: In der kommenden Woche habe ich Beratungstermine an der FU Berlin, zum einen, was vor dem Hintergrund meiner 70prozentigen Schwerbehinderung und meiner sozialen Situation sinnvoll und machbar wäre, zum anderen, welches Fach passen könnte….

 

 

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